Die Tour 1997 - Arlberg, Flirsch

Audienz beim Alpenpapst oder eine Skitour eigenen Stils

Die einwöchige Skitour 1997 ging schon wie in den beiden Vorjahren zum Arlberg in das einzigartige Skigebiet zwischen St. Anton und Lech.

Die gemeinsame Abreise aus Bonn begann am 24. Januar kurz nach 23 Uhr per Bus und endete rechtzeitig zum Frühstück im Hotel Troschana in Flirsch östlich von St. Anton, in dem wieder das Quartier genommen worden war.

Nach einer herzlichen Begrüßung mit viel Wiedersehensfreude zwischen Leitung und Mitarbeiterstab des Hotels und den Wiederkehrern, gefolgt von einem ausführlichen Frühstück und der Zimmerverteilung, ging es gleich zur Sache, d.h. unser Bus brachte uns nach St. Anton, wo wir bei herrlich blauem Himmel ungeduldig der ersten Abfahrt entgegenfieberten.

In St. Anton am Fuße des ersten Skihangs kam es zunächst zu einem besonderen Ereignis:

dem fünfmaligen Initiator und Organisator der Skitour, unserem Mike Schaale, wurde ganz offiziell die Bezeichnung "Alpenpapst" verliehen, was durch eine entsprechende Aufschrift auf seinem Skianorak nun jedem sichtbar war.

Der für die Papstwahl obligatorische weiße Rauch wurde durch den Schnee angemessen symbolisiert.

Mike trug es mit Fassung, wohl wissend, daß eine solche Auszeichnung erst recht die Verpflichtung einbringt, diese Serie von Skitouren im gleichen Stil in den nächsten Jahren fortzusetzen.

Es sei vorweg genommen: die Skitour 1997 war wieder ein voller Erfolg!

Einige haben gesagt, sie sei ein weiterer, wenn nicht sogar der bisherige Höhepunkt gewesen!

Hilfreich für so viel Erfolg waren sicherlich die Wahl des Ortes (Skigebiet, Hotel), dann das bis auf einen Tag durchgängig strahlende Sonnenwetter bei milden Temperaturen und eben Leitung und Programmgestaltung durch Mike mit kräftiger Unterstützung in Tat, Wort und Gesang durch unseren Stimmungsmacher Rolf Martinet.

Bei Rolf kann keiner abseits stehen - das läßt er gar nicht zu.
Seine permanent gute Laune wirkte ungemein ansteckend.

Nichts aber ist für den Erfolg einer solchen Skitour wichtiger als das Publikum, d.h. die 44 Teilnehmer und nicht zuletzt der Busfahrer (Alfred).

Wieder setzte sich das Teilnehmerfeld als bunte Mischung zusammen.
Neben den Wiederkehrern, Freunden und Bekannten gab es einen großen Anteil an erstmaligen und neuen Teilnehmern, die wie jedes Jahr den Reiz der Neubegegnungen hereinbrachten.

Nicht wenige von diesen gingen sofort in der Geselligkeit auf, so daß sie selbst aktiv zu Stimmung und Unterhaltung beitrugen. In diesem Jahr denke ich dabei spontan an meinen "Mitschläfer" Volker Lehmann, an Gaby Schneider, Ariane alias Diana Tschöcke, an Josef Hoffmann und viele andere.

Unterschiede in Alter und Herkunft spielten überhaupt keine Rolle.

Jeder auf dieser Tour ist auf seine Kosten gekommen (soweit ich das feststellen konnte), und für die meisten war es zwar anstrengend, aber auch sehr erholsam!

Zum Grund unserer Skitour, dem Skifahren selbst, ist natürlich auch einiges zu sagen.
Jörg Marquardt hat ein völlig ungestörtes Verhältnis zur Ausübung dieses Sports. Ich hörte ihn sagen:

"Ich stelle mich hin und bin einfach gut"
(Zitatende).

Andere sehen den Sport dann doch mehr als Erlebnistour.

Das Dreigestirn Anna Straimer, Ursula Harbrecht (bald Neuzugang im Tennisclub) und Petra Velten hatten richtige Vorplanungen ihrer Touren, die sie auch dann durchführten, wenn der Bus uns eigentlich woanders hin brachte.

Überhaupt fuhr man in Kleingruppen zusammen, die sich teils zufällig und teils nach Lust und Laune gebildet hatten und sich immer wieder in der Zusammensetzung auch etwas veränderten.

Die Kleingruppen hatten Anführer, die den Weg kennen mußten - die Pisten hinunter, die Lifte herauf - und zu den verschiedenen Hütten. Einige Gruppen wurden auch richtig skifahrerisch betreut (u.a. von Uli Knaack, Leif Falk und Mike).

Meinen Bedürfnissen folgend, habe ich mich der Gruppe der "Heizer" angeschlossen, angeführt von Michael Schneider und mit Edelgard Schmitt, Gisy Bruns und Thomas Geiger als hartem Kern. Michael wußte immer, wo es lang ging und auch, wann er in eine ganz bestimmte Hütte wollte.

Sein Drang zur Hütte nahm im Laufe der Woche zu, was aber kein Wunder war angesichts der Annehmlichkeiten an solchen Plätzen (s.u.). Sportliches i-Tüpfelchen sollte ein carving-Skikurs sein, auf das sich die Besitzer und Leiher von solchen Ski (einschließlich Dieter Rausch und meiner Person) innerlich gründlich vorbereiteten.

Doch der erwünschte Skikurs kam nicht zustande mangels eines geeigneten Skilehrers. Man hatte uns draufgesetzt.
Nichts wäre eine Skitour ohne die Treffen in den Skihütten.
Eine dieser Hütten, die "Palmen-Alpe", wurde zum Treffpunkt ganz besonderer Art. Man vergnügte sich mit Sonnenbaden, Getränken und Speisen; bei guter Musik wurde getanzt.

Normal war aber nichts mehr, wenn "Macarena" gespielt wurde.
Dann kletterte unser Musikus Helmut Bauer auf eine Bank, so daß er gut sichtbar war, und animierte die Massen zu synchroner Gymnastik! Mit riesigem Erfolg! Alle Dämme - auch zu den sonstigen Besuchern der Hütte - brachen! Es ist klar, daß dann kaum einer mehr auf die Piste ging und man bis zur letzten Abfahrt dort blieb.

Das Après-Ski-Programm war auf dieser Skitour wieder sehr bunt und vielseitig.
Nach der Rückkehr in das Hotel vergnügte man sich in der Hotelsauna, wobei der Zulauf sich verstärkte, vielleicht auch, da sich herumgesprochen hatte, daß es dort außer Wasser, Hitze und Kälte auch reichlich Sekt gab, einmal sogar durch Volker auch Eisportionen zur besseren Abkühlung der Gemüter.

Beim Eisstockschießen an einem schönen Vollmondabend, an dem Glühwein und Reibekuchen gereicht wurden, kam es zu einem spannenden Wett-kampf und zur Entdeckung neuer Talente; ich denke an unsere Marianne Wirtz.
Das Tischtennisturnier sah die Favoriten Norbert Dahm und Jürgen Appletree alias Apfelbaum vorn, dicht gefolgt von unseren Klassespielerinnen Christine Schuller und Uschi Harbrecht.

Das Programm wurde gut abgerundet durch Musik und Tanz an zwei Abenden. Dazu gab es zu mitternächtlicher Stunde die unnachahmliche Gitti (aus dem Hotel), die einige ihrer Lieder mit sehr viel Charme und Talent vortrug. Die Bustransporte zum und vom Skiort waren nicht einfach nur Beförderungen, sondern selbst Programmpunkt.

So hielt der Bus an einigen Tagen auf der Rückfahrt vom Skiort auf einem einsamen Parkplatz an.

Vor dem wunderschönen Panorama der hinter den Bergen untergehenden Sonne wurde bei klirrender Kälte ein Faß (von Mike gebrautem) Bier aufgemacht, dazu Würste und einmal auch Hering mit heißen Kartoffeln gereicht.

Warm bleiben konnte man nur durch die gute Stimmung und die Musik, die Helmut mit klammen Fingern dem Akkordeon entlockte oder die aus dem Bus schallte.

Während der Busfahrten wurde eine Tombola durchgeführt, bei der nur gewonnen wurde.
Den Vogel schoß wohl Dieter Rausch ab, als er eine Kabeltrommel mit Musik gewann. Es gäbe noch vieles zu berichten - aber nun ist Schluß.

(Nicht nur) Ich habe die Tour sehr genossen und freue mich schon auf das nächste Jahr!

Einmal Mike, immer Mike!

Prof. Dr. Ewald Paul